Wie sinnvoll ist es, einen schönen Stoff erst in kleine Teile zu zerschneiden und die Teile dann wieder zusammenzunähen, obwohl dies sowohl Stoff also auch Garn verbraucht. Warum also nicht das originale Stoffstück so lassen und im Ganzen verwenden? Die kluge Antwort jedes Kindes: Weil. Punkt. Das reicht als Begründung. Weil. Weil es keinen Sinn macht, alles nach einem Sinn zu zerpflücken, nach dem Motto „Wer (Sinn) sucht, der findet (Sinn)“. Nein, es geht eher so, dass man manchmal etwas Sinnloses machen muss, um zu erkennen, für was es gut ist. Philosophisch betrachtet heißt das, man macht etwas um seiner selbst willen. Ich nähe nicht, um etwas zu produzieren, eine Ware zu erzeugen oder um Geld zu verdienen. Kein „um zu“, sondern ich nähe, weil ich nähe. Weil. Hier ist der Weg das Ziel. Ich kann zwar gehen und setze ganz bewusst einen Fuß vor den anderen, ich lasse mich aber überraschen, wo ich schlussendlich rauskomme. 

Mit diesem Überraschungseffekt habe ich begonnen, verschiedene Blöcke zu nähen, ohne Vorgabe, ohne einen ganzen Quilt geplant zu haben. Vielleicht wird es gar kein Quilt. Vielleicht werden es Kissen, Taschen, was auch immer.

Mich fasziniert die Vielfalt an Formen und Farbzusammenstellungen, die in so unterschiedlichen Kombinationen immer wieder neues ergeben. Trotz aller Improvisation habe ich immer zwei Stoffe derselben Farbgruppe und Weiß als Hintergrundstoff gewählt. Sollte ich aus den einzelnen Blöcken doch einen Quilt Sampler zusammenstellen, verbindet dieses Element die Einzelstücke zu einem Ganzen. Bis dahin, nähe ich sinnlos weiter 😉