Habt ihr mal festgestellt, wie oft man über das Wetter redet, beim Small Talk, beim Telefonieren, einfach um ein Gespräch zu beginnen oder am Laufen zu halten? Und immer sind wir am Meckern. Zu kalt, zu heiß, zu nass, zu trocken. Meistens das, was gerade nicht geboten wird da draußen vor der Tür. Und manchmal passt das Wetter nicht zur Jahreszeit, so wie in diesem Mai 2021, der sich heute wie April und morgen wie November gebärdet. Aber seien wir froh, dass das Wetter machen kann, was es will. Wir könnten uns ja nie einigen, was wir denn eigentlich wollen. 

Manchmal passt auch das aktuelle Projekt nicht zur Jahreszeit. Ich habe mich aktuell mit dem November beschäftigt. Wir, das heißt die Heidelsheimer Saalbach Quilter, bereiten gerade ein kleine Ausstellung vor, die im Juli eröffnet werden soll. So Corona es zulässt – wir hoffen es. Für einen Teil der Ausstellung haben wir die Gedichtsammlung Die 13 Monate von Erich Kästner interpretiert. Gefehlt hat noch der November, der so traurig und trist ist. Ich wollte ihn durch unterschiedliche Grautöne in einem klassischen Quiltblock umsetzen. 

Jetzt ist Grau nicht die Hauptfarbe in meinem Vorrat, haha. Also habe ich die Teile des Blocks aus weißem Stoff zugeschnitten und mit Stoffmalfarbe eingefärbt. Dabei habe ich mit dem tiefsten Grau angefangen und die Farbe jeweils mit Wasser verdünnt. Leider waren der Kontrast beim ersten Versuch nicht sehr groß, also musste ich nochmal ran. Die Farbe wurde durch Bügeln fixiert. 

Dann wollte ich einen Baum applizieren, der sich im Sturm biegt. Im Internet nach einem lizenzfreien Bild gesucht und auch eines gefunden. Es hat aber nicht geklappt, Stoff zu plotten. Dazu waren die Äste zu filigran. Also habe ich Flockfolie genommen und auf den fertigen Block aufgebügelt. Dann noch freihand Regentropfen mit der Nähmaschine gequiltet. Als Binding habe ich eine schwarz-graue Kombi gewählt. 

Hier unten noch ein Blick auf den 13. Monat. Hier habe ich eine ganz andere Technik gewählt und mit der Hand gequiltet. In der Mitte: der Kuss.